Vibrationsgeräte können beim Abnehmen helfen und den Körper vor allem vom riskanten Bauchfett befreien. Auf Kalorien muss man aber trotzdem verzichten.
Übergewichtige, die auf einer Vibrationsplatte trainierten, nahmen langfristig besser ab als Dicke, die ein herkömmliches Fitnesstraining absolvierten. Sie verloren vor allem mehr Bauchfett zwischen den Organen, das als besonderer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Zu diesem Ergebnis kam die Studie von Dirk Vissers von der Universität Antwerpen
Die Schüttelgeräte kommen häufig in der orthopädischen Reha-Medizin zum Einsatz, um nach Sportverletzungen die Muskeln wieder aufzubauen. Das gelingt durch die schnellen, kurzen Schwingungen, die das Vibrationsgerät erzeugt, und die sich auf die Muskeln übertragen. Als sportliches Trainingsgerät stehen Vibrationsplatten auch immer häufiger in Fitnessstudios.
Für die oft geäußerte Annahme, dass dieses Prinzip auch Fettpolster schmilzt, gab es bisher keine wissenschaftlichen Beweise. Dirk Vissers hat es nach eigenen Angaben erstmals bei stark Übergewichtigen als Abnehmhilfe eingesetzt.
Vibration schlägt FitnesssportDas kontrollierte Programm mit Diät und Bewegung dauerte sechs Monate. Danach sollten die 61 Studienteilnehmer auf eigene Verantwortung weiterhin kalorienreduziert essen und Sport treiben wie bisher. Den Verlauf der Abnehmversuche prüften die Wissenschaftler drei, sechs und zwölf Monate nach Studienbeginn. Dazu gehörten auch Computertomografien des Bauchraums, um mögliche Veränderungen des dort eingelagerten Fetts zu sehen.
Nach einem Jahr war es den konventionell trainierenden Studienteilnehmern gelungen, ihre sieben Prozent Gewichtsverlust aus dem ersten halben Jahr zu halten. Die Gruppe, die unter Anleitung mit dem Vibrationsgerät trainierte, hatte nach einem halben Jahr elf Prozent Gewicht verloren. Nach einem Jahr waren es immer noch 10,5 Prozent. Eine Kontrollgruppe ohne Diät und Sport hatte dagegen nach einem Jahr 1,5 Prozent zum ursprünglich bereits hohen Gewicht zugelegt.
Vibrationstraining geht ran an den BauchspeckNoch aussagekräftiger als der allgemeine Gewichtsverlust war in der Vibrationsgruppe das geschmolzene innere Bauchfett. Während die Gruppe mit dem Fitnesstraining das nach einem halben Jahr erreichte Minus von 17 Quadratzentimetern nicht halten konnte, blieb das Ergebnis von mehr als 47 Quadratzentimeter weniger Speck mithilfe des Schüttelgeräts auch nach einem Jahr stabil.
Studienleiter Vissers will seine Studienergebnisse nicht überbewerten: „Wer abnehmen will, darf sich nicht völlig auf die Vibrationsplattform verlassen. Dazu gehört auch eine vernünftige Ernährung und Ausdauertraining für Herz und Kreislauf.“ Als Unterstützung und gezielte Maßnahme gegen Bauchfett habe sich das Vibrationstraining aber als vielversprechend erwiesen, erklärt der Sportmediziner.
pap/European Association for the Study of Obesity
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